Camino de Santiago entre Volcanes – Jakobsweg zwischen Vulkanen

Einzigartige Wanderwege zum Pilgern und Kennenlernen der Kanarischen Inseln

Bislang existierte auf den Kanarischen Inseln nur ein Jakobsweg, auf dem Pilgerinnen und Pilger die Besonderheiten und Schönheiten Gran Canarias entdecken und kennenlernen konnten. Jetzt aber gibt es einen weiteren Camino auf den Kanaren: den Jakobsweg auf Teneriffa

Auf Gran Canaria befindet sich die erste jakobinische Pilgerstätte außerhalb des europäischen Festlands, der Papst Paul VI. 1965per päpstlicher Bulle die gleichen Privilegien des Heiligen Jakobusjahres wie Santiago de Compostela in Galicien verlieh. Diese päpstliche Bulle wurde in den darauffolgenden Heiligen Jahren 1971, 1976 und 1982 erneuert, bis Papst Johannes Paul II. sie 1992 schließlich „in perpetuum“ (auf ewig) erteilte: Seit dem Heiligen Jakobusjahr 1993 kann Pilgerinnen und Pilgern, die die Jakobskirchen in zwei Orten der Kanareninsel, der Stadt Gáldar und dem Bergdorf Tunte, aufsuchen, der Jubiläumsablass gewährt werden.

Im Zuge dessen entstand ein Weg, der von Süden nach Norden durch das Innere der Insel führt und die Geschichte der Eroberung und die Legende einiger galicischer Seefahrer miteinander verbindet.

Auf diesem Camino, der zwischen Vulkanen auf einer Strecke von 66 Kilometern verläuft, haben die Pilgerinnen und Pilger Gelegenheit, viele andere Besonderheiten Gran Canarias zu erkunden und zu genießen, zumal die Insel weit mehr zu bieten hat als nur Sonne und Strand. Der Weg führt vorbei an dem Leuchtturm und der Oase von Maspalomas, der Schlucht von Fataga, der Nekropolis von Arteara, den Dörfern Fataga und Tunte, dem Paso de la Plata, der Felsformation Ventana del Nublo, dem Aussichtspunkt Degollada Becerra und dem Kreuz Cruz de Tejeda. Des Weiteren bietet er Gelegenheit, die Wandertierhaltung zu erleben, den kanarischen Blumenkäse, der durch die Ursprungsbezeichnung „Queso de Flor“ geschützt ist, zu verkosten und die Ortschaften und Dörfer der mittleren Höhenlagen zu erkunden. Außerdem können das Museum, der Archäologiepark „Cueva Pintada“ und der historische Ortskern von Gáldar besichtigt werden.

Dieser Jakobsweg, der sich auf Gran Canaria großer Beliebtheit erfreut, wird derzeit von den lokalen und regionalen Behörden gefördert, die demnächst auch mit den Arbeiten zur Verbesserung und Beschilderung des Weges beginnen wollen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Asociación de Amigos del Camino de Santiago de Las Palmas https://www.facebook.com/groups/1602223449849442, der Asociación Peregrinos por Santiago https://www.facebook.com/peregrinosgrancanaria sowie auf der Website https://caminosantiagoentrevolcanes.com/camino-de-gran-canaria/.

Der Jakobsweg auf der Insel Teneriffa existiert bereits

In Anlehnung an den Jakobsweg auf Gran Canaria hat die Asociación de Peregrinos Canarios einen neuen Camino auf Teneriffa ausgearbeitet, der an der Wallfahrtskirche Santiago de los Caballeros von Gáldar endet.

Der Wirkungsbereich dieses Pilgervereins erstreckt sich auf die Provinz Santa Cruz de Tenerife, zu der (von Ost nach West) die Inseln Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro gehören.

Auf dem Jakobsweg von Teneriffa wechseln sich Berge, Täler, Schluchten, Vulkane, Strände und die berühmten einzigartigen “Charcos” ab, natürliche Meerwasserbecken, die echte kleine Ökosysteme voller Leben sind. Aufgrund der Geomorphologie der Kanarischen Inseln kann das Meer bis in die Küstengebiete vordringen, wodurch diese idyllischen Orte mit kristallklarem Wasser entstanden sind.

Dieser Camino mit einer Gesamtlänge von 172 km ist in 8 Etappen unterteilt, die bis zur Kirche Santiago de los Caballeros in Gáldar führen. Dort haben die Pilgerinnen und Pilger die Möglichkeit, den Ablass zu erhalten und eine Pilgerurkunde als Nachweis für die abgeschlossene Pilgerreise (dem Gegenstück der in Galicien ausgestellten „Compostela“) zu erwerben. Wer möchte, kann den Weg in mehr oder weniger Etappen zurücklegen, je nach körperlicher Verfassung, verfügbarer Zeit und Unterkunftsangebot.

Die Pilgerinnen und Pilger durchwandern den Norden der Insel, beginnend in den westlichsten Orten der Insel – Buenavista del Norte und Santiago del Teide –, und kommen durch Dörfer wie Garachico, das kürzlich zum schönsten Dorf Spaniens gekürt wurde und dessen heutiges Erscheinungsbild durch den Ausbruch des Vulkans Trevejo im Jahr 1706 geprägt wurde. Im weiteren Verlauf führt der Weg durch Ortschaften wie Icod de los Vinos, das Orotava-Tal, die Stadt San Cristóbal de la Laguna und die Hauptstadt Santa Cruz de Santiago de Tenerife. In Santa Cruz setzen die Pilgerinnen und Pilger dann mit der Fähre zur Nachbarinsel Gran Canaria (Hafen von Las Nieves in Agaete) über und stehen nach einer Tagesetappe von 13 Kilometern schließlich auf der Plaza de Santiago vor der Kirche Santiago de las Caballeros von Gáldar.

Dieser Camino ist derzeit noch nicht vollständig erschlossen und auch noch nicht mit den üblichen Zeichen des Jakobswegs markiert, existiert aber bereits als begehbarer, von der Geschichte und Kultur der „Guanchen“ (der Ureinwohner der Insel) geprägter Weg.

Weitere Informationen über diesen Jakobsweg erhalten Sie auf der Website des Vereins www.caminosantiagoentrevolcanes.com. Die GPS-Daten für die Etappen können heruntergeladen werden; außerdem sind Beschreibungen der einzelnen Streckenabschnitte verfügbar. Zu jeder Etappe findet sich eine Übersicht über die verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten (Herbergen, Pensionen, Hotels, Landhäuser usw.; nur Privatunterkünfte, öffentliche Quartiere gibt es derzeit noch keine) sowohl am Endpunkt als auch entlang der Wegstrecke der einzelnen Etappen, damit Sie sich Ihren Camino individuell gestalten können.

Wir hoffen, dass dieser kanarische Jakobsweg, der ja bereits existiert, Unterstützung bei den lokalen und regionalen Behörden findet. Denn mit seiner Erschließung und Beschilderung würde nicht nur das Wissen über die Natur und die Kultur der Insel gefördert, sondern auch ein großer Beitrag zur Unterstützung ihrer Wirtschaft geleistet.

Derzeit wird eine Strecke im Süden Teneriffas geprüft, die demnächst verwirklicht werden soll. Sie soll durch das Dorf Vilaflor de Chasna führen; zudem ist eine Variante für erfahrenere Wanderinnen und Wanderer mit der Möglichkeit zur Besteigung des Teide (3.718 m) und einer Übernachtung in einer Schutzhütte auf 3.260 m Höhe vorgesehen. Der Weg soll zudem an der Basilika der Jungfrau von Candelaria, der Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, sowie an mehreren Statuen des Apostels Jakobus vorbeiführen und in der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife enden, wo er auf den im Norden verlaufenden Pilgerweg trifft, der zur Kirche Santiago de los Caballeros in Gáldar (Gran Canaria) führt.

Jakobsweg ab El Hierro, La Palma oder La Gomera

Ein ehrgeizigeres Projekt sieht vor, die anderen Kanarischen Inseln mit der Kirche Santiago de los Caballeros in Gáldar auf Gran Canaria zu verbinden.

Der Jakobsweg von La Gomera soll in der Ortschaft Playa Santiago in der Gemeinde Alajeró beginnen. Dieser Ort wurde ausgewählt, weil sich dort eine dem Apostel Jakobus geweihte Kapelle befindet. Der Weg erstreckt sich über ca. 25 Kilometer und soll in der Inselhauptstadt San Sebastián de La Gomera enden.

Der Jakobsweg von El Hierro soll in der Gemeinde von Valverde, der Hauptstadt der Insel, beginnen. Die Kapelle des Apostels Jakobus soll den Startpunkt des Pilgerwegs markieren, der mit einem Abstieg zum Puerto de la Estaca enden würde. Streckenlänge: ca. 6 Kilometer.

Der Jakobsweg von La Palma wird gegenwärtig von den Mitgliedern des Vereins der Insel geprüft. Auf La Palma befinden sich sechs Statuen des Apostels Jakobus. Wir wissen noch nicht, wo der Weg beginnen wird, wohl aber, wo er enden soll, und zwar in Santa Cruz de La Palma, neben dem Hafen der Inselhauptstadt.

Die drei Inseln wollen den “Camino entre volcanes” in ihren jeweiligen Häfen enden lassen, weil diese über Fähren mit dem Hafen von Los Cristianos im Süden Teneriffas verbunden sind. Vorgesehen ist, dass die Pilgerinnen und Pilger, die den Camino auf diesen Inseln beginnen, ihre Pilgerreise auf der Insel Teneriffa in Richtung der Hauptstadt Santa Cruz de Santiago de Tenerife fortsetzen, dann mit einer Fähre auf die Nachbarinsel Gran Canaria übersetzen und ihren Weg schließlich an der Kirche Santiago de Caballeros von Gáldar beenden.

Erklärungsvideo zum “Camino entre volcanes

Website der Asociación de Peregrinos Canarios en el Camino de Santiago: Provinz Santa Cruz de Tenerife

Facebook: https://www.facebook.com/Asociacion-de-peregrinos-Canarios-del-camino-de-Santiago-de-Tenerife-626538987515961

Instagram: https://www.instagram.com/asc_peregrinos_canarios_de_tf/

https://de.wikiloc.com/wikiloc/user.do?id=9056460

Übersetzt von Theresa Apweiler